17. August 2022
Die Potenzialstudie Warmes Grubenwasser des LANUV errechnet für den stillgelegten Schacht Duisburg Walsum bei Einsatz von Wärmepumpen eine mögliche Energiegewinnung von 137.510 MWh/a bis 2050. Am Standort Lohberg steht mit 729.511 MWh/a das höchste Energiepotenzial ab 2035 im Ruhrgebiet zur Verfügung.
Vor diesem Hintergrund bitten wir die Verwaltung um eine konkrete und präzise Beantwortung folgender Fragen:
1. Gibt es Überlegungen oder schon konkrete Planungen, in Zusammenarbeit etwa von Stadtwerken und RAG, dieses Potenzial zu nutzen?
a. Wenn nein: Warum nicht (in Anbetracht des enormen Bedarfes an erneuerbarer Energie)?
gez. Dr. Detlef Feldmann
Beantwortung der Frage:
Ein wichtiger Baustein im Klimaschutz ist die Wärmewende. Jede Maßnahme, die zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung beiträgt, ist unterstützenswert. So auch die Nutzung von Grubenwasser zur Energiegewinnung.
Die Stadtwerke Duisburg AG hat sich dem Thema Wärmewende bereits aktiv angenommen. Dabei sind alle potenziell zur Verfügung stehenden Wärmequellen zu betrachten. Auch die Nutzung von Grubenwasser zur Wärmegewinnung ist in diesem Zusammenhang ein relevantes Thema und die Studie des LANUV durchaus bekannt. Gerade das im Grubenwasser zur Verfügung stehende Temperaturniveau am Schacht Walsum von ca. 35 bis 37 °C ist für die Anwendung mit Wärmepumpen ideal. Die Einspeisung der Wärme in das Fernwärmenetz Walsum erfolgt allerdings durch die Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH mit Sitz in Dinslaken. Die Fernwärme Duisburg GmbH und die Fernwärme Niederrhein arbeiten in diesem Bereich eng zusammen. So wurden bereits Projektideen dazu entwickelt und es haben Gespräche mit der RAG stattgefunden. Eine konkrete Planung steht allerdings, aufgrund anderer zurzeit vorrangiger Projekte und noch unklarer Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, aus.
Neben Grubenwasser ist auch die Nutzung von Tiefengeothermie eine Möglichkeit zur Dekarbonisierung der Fernwärme. Eine Machbarkeitsstudie dazu ist in Arbeit. Neben der Machbarkeitsstudie, die in Kooperation mit der Stadt Düsseldorf, der Stadtwerke Duisburg, der Stadtwerke Düsseldorf, dem Fraunhofer Institut und der Universität Duisburg-Essen, unter Federführung der Stabsstelle Klimaschutz der Stadt Duisburg, erarbeitet wird, führt der Geologische Dienst NRW im Rahmen einer Landesaufnahme zurzeit eine seismische Untersuchung im Stadtgebiet durch. Die Untersuchung soll mögliche Potentiale zur Nutzung von Tiefengeothermie in Tiefen zwischen 3.000 und 4.000 m ausloten.
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