31. August 2023
Die Karl-Lehr-Brücke zwischen Ruhrort und Kaßlerfeld soll in wenigen Wochen für einen längeren Zeitraum vollständig für alle Verkehrsarten gesperrt werden. Für den Fuß- und Radverkehr ist diese Sperrung für die kompletten drei Monate vorgesehen. Dagegen regte sich in der letzten Sitzung des Ausschusses bereits Widerspruch. In den letzten Sitzungen der Bezirksvertretungen auf beiden Seiten der Brücke war man ebenfalls nicht mit der mehrmonatigen Sperrung einverstanden und es gab mit DS 23-0854 bzw. DS 23-0906 Anträge für eine Lösung des Problems. Bei der Suche nach Lösungen sollte auch der recht große Anteil an Pendelverkehr zur Gesamtschule in Ruhrort und den Gymnasien in der Stadtmitte berücksichtigt werden.
Vor diesem Hintergrund bitten wir um Beantwortung folgender Fragen:
Wie ist der aktuelle Sachstand zur Lösung des Problems für Radfahrer und Fußgänger während der Sperrung?
Gez. Herbert Fürmann
Beantwortung erfolgte durch den Bericht des Beigeordneten Linne
Herr Beigeordneter Linne berichtete über den aktuellen Sachstand zur Sperrung des OB-Karl-Lehr Brückenzuges.
Herr Vorsitzender Sagurna, SPD, bedankte sich für die Erläuterungen und bat die Ausschussmitglieder darum die Sperrung offensiv über alle zur Verfügung stehenden Kanäle zu kommunizieren. Je mehr Menschen über die Sperrung im Vorfeld informiert seien, desto weniger Beschwerden seien während der Sperrung zu erwarten.
Ratsherr Saris, Bündnis 90/Die Grünen, erkundigte sich, ob der Einsatz von Fahrradträgern für die Busse geprüft worden sei, um den Transport von Fahrrädern im Schienenersatzverkehr zu erleichtern. Herr Beigeordneter Linne bestätigte, dass diese Möglichkeit mit der DVG besprochen worden sei. Jedoch sei der Einsatz von Fahrradträgern nicht realisierbar, da die Busse zum einen die technischen Voraussetzungen nicht erfüllten und zum anderen die Linien durch das Be- und Entladen aus dem Takt gerieten. Des Weiteren wies er darauf hin, dass das nun festgelegte Vorgehen mit allen Beteiligten (DVG, duisport, Wirtschaftsbetriebe Duisburg, ADFC) kommuniziert und diskutiert worden sei, um die bestmögliche Lösung zu finden. Er merkte ebenso an, dass die Monate der Sperrung (Oktober, November, Dezember) nicht zu den Fahrradverkehr-stärksten Monaten gehörten und wetterbedingt das Fahrrad vermutlich ohnehin weniger genutzt werde.
Ratsfrau Bakasch, Bündnis 90/Die Grünen, fragte nach der Kommunikationsstrategie der Verwaltung.
Herr Beigeordneter Linne verwies in diesem Zusammenhang auf den bevorstehenden Pressetermin am 06.09.2023 an dem die Medien vollumfänglich über das weitere Vorgehen informiert würden. Außerdem würde eine weitere Information wenige Tage vor der Sperrung stattfinden.
Ratsherr Hohlfeld, AfD, schlug vor bereits jetzt Hinweisplakate auf der Strecke zu installieren mit denen auf die Vollsperrung hingewiesen werde. Außerdem schlug er vor Sprinter inkl. Anhänger zum Aufladen der Fahrräder anzumieten und damit einen Shuttleverkehr zu betreiben.
Herr Fürmann, Die Linke., merkte an, dass der alltägliche Radverkehr sehr wohl in den Monaten der Sperrung noch stattfinde. Lediglich der Radtourismus würde wetterbedingt weniger werden. Er erkundigte sich aus welchem Grund es bei dieser Baumaßnahme nicht wie bei anderen Bauprojekten auch ein Provisorium gäbe. Außerdem gab er zu bedenken, dass der Umleitungsverkehr des ÖPNV noch zu weiterem Chaos im Berufs- und Schülerverkehr führen würde, denn auch wenn neue Bahnen geliefert würden, habe die DVG immer noch das Problem des fehlenden Fahrpersonals. Weiterhin fragte er nach dem Einsatz von Schulbussen für die Kinder, die täglich von Kaßlerfeld nach Ruhrort und umgekehrt von Ruhrort in die Innenstadt zu ihren Schulen fahren müssten. Bezüglich des Umleitungsverkehrs für Radfahrer durch das Hafengebiet fragte er nach der Möglichkeit für den Zeitraum der Sperrung dort Tempo 30 einzurichten, um die Sicherheit für die Radfahrer zu erhöhen. Des Weiteren wies er darauf hin, dass der RVR über die Sperrung und Umleitungen informiert werden müsse, damit diese in den Radplaner Ruhr aufgenommen werden könnten. Abschließend bat er darum, dass in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr die Pläne für den Umbau des Kaßlerfelder Kreisverkehres vorgestellt würden.
Herr Beigeordneter Linne antwortete, dass auch mit erhöhtem finanziellen Aufwand an dieser Örtlichkeit kein Provisorium möglich sei. Zumal es sich hier um eine Übergangslösung für wenige Wochen handeln würde. Bei der A 59 beispielsweise gäbe es ein Provisorium für einen Zeitraum über mehrere Jahre. Zum Kreisverkehr Kaßlerfeld gäbe es den Grundsatz plan und Beschluss, dass der Kreisverkehr in eine Kreuzung umzubauen sei. Hierüber würde in einer der nächsten Sitzungen ausführlicher berichtet.
Ratsherr Kleine-Möllhoff, Bündnis 90/Die Grünen, erkundigte sich wie der Umleitungsverkehr des ÖPNV in den Nachtstunden realisiert werde.
Beigeordneter Linne verwies in diesem Zusammenhang auf das MyBus Angebot.
Auf die Nachfrage nach den Kosten für dieses Angebot erklärte Ratsherr Klein, CDU, dass die Strecke im MyBus nach Luftlinie abgerechnet würde und nicht die längere Umleitungsstrecke.
Herr Fürmann, Die Linke., erkundigte sich nach der vorzeitigen Sperrung des Rad- und Gehweges wie in der Vergangenheit angegeben.
Herr Beigeordneter Linne konnte diese Angabe nicht bestätigen. Es bleibe bei einer einheitlichen Sperrung mit Beginn am Abend des 24.9.2023
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