11. November 2021
Seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland ist für ein Großteil der Schülerschaft fast ein halbes Jahr der Präsenzunterricht ausgefallen. Das hat zu erheblichen Lernrückständen und zu psychosozialen Belastungen für Kinder und Jugendliche geführt. Bund und Land haben milliardenschwere Förderprogramme wie „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" oder „Extra-Zeit zum Lernen NRW“ aufgelegt, um die Schülerinnen und Schüler beim Beseitigen von Lernrückständen zu unterstützen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
1. Wieviel Geld wurde aus Landes- und Bundesmitteln für die verschiedenen Aufholprogramme beantragt, abgerufen, ausgegeben?
2. Welche Träger waren/sind beteiligt? Auch privatwirtschaftliche Nachhilfeinstitute?
3. Wie wird der zusätzliche Personalbedarf realisiert?
gez. Barbara Laakmann
Extra-Zeit
Im Rahmen des Förderprogrammes der Extra-Zeit wurden die Fördermittel in Höhe von:
Die folgenden Träger waren an der Umsetzung der Fördermaßnahme Extra-Zeit beteiligt:
- AWO Oberhausen
- Bahtalo
- Caritas
- Chancenwerk
- die kurbel Oberhausen
- Evangelisches Bildungswerk
- interaktiv . Perspektiven
- Leitung Familiengrundschulzentrum Regenbogenschule
- MABILDA e.V. / Duisburger Jungenbüro
- Stadt Sportbund
Die Maßnahmen der Extra-Zeit wurden primär durch die bereits genannten freien Träger an den Schulen umgesetzt. Zudem wurden im Rahmen der Ferienprogramme Lehrer*innen der
jeweiligen Schulen rekrutiert, ebenso wurden SuS der Oberstufe, Sozialpädagog*innen, Student*ìnnen und Lehramtsanwärter*innen auf Honorarbasis zur Umsetzung herangezogen.
Extra-Zeit in Bezug auf spezielle Angebote in den Schulferien
In den Oster-, Sommer- und Herbstferien des Jahres 2021 wurde im Rahmen des
Förderprogrammes „Extra-Zeit zum Lernen NRW“ in Kooperation mit den Ganztagsträgern an 15 Duisburger Grundschulstandorten ein Bildungs- und Betreuungsprogramm angeboten.
Dabei werden den Schülerinnen und Schülern Spiele, Sport, Lernprogramme, kreative und künstlerische Aktionen sowie Ausflüge in die nähere Umgebung zum Ausgleich von
psychosozialen Belastungen sowie entstandenen Lernrückständen offeriert.
Insgesamt wurden für diese Angebote im Jahr 2021 742.500 Euro veranschlagt, wobei ein Anteil von 80 % in Höhe von 594.000 Euro aus Landesmitteln und ein Anteil von 20 %
in Höhe von 148.500 Euro aus kommunalen Mitteln finanziert wurde.
Die Maßnahmen wurden in Kooperation mit folgenden Trägern organisiert:
- Stadtsportbund Duisburg e.V.
- Rapunzel Kinderhaus e.V.
- Ev. Bildungswerk Duisburg
- Caritasverband Duisburg e.V.
- ZOK gGmbH
- die Kurbel gGmbH.
Das benötigte Betreuungspersonal ist meist hauptberuflich im Rahmen der offenen
Ganztagsbetreuung für die Träger tätig und arbeitet zusätzlich in den
Ferienbetreuungsangeboten.
Die Organisation der Angebote und die Abwicklung des Anmeldeverfahrens wurden in der städtischen Verwaltung mit Unterstützung von Personal aus anderen Fachbereichen, von
Auszubildenden und im Rahmen der Erbringung von Überstunden realisiert.
Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“:
In der SchulMail vom 12. August 2021 informiert das Ministerium für Schule und Bildung in NRW über das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“.
Um pandemiebedingte Lernrückstände aufarbeiten zu können, stellt die Landesregierung den Schulen in Nordrhein-Westfalen, mit Unterstützung des Bundes, insgesamt 430 Millionen Euro „Extra Geld“ zur
Verfügung.
Der Bescheid für die Stadt Duisburg in Höhe von 4.915.986,00 € für das Haushaltsjahr 2021 und 2022 liegt vor.
Das Schulbudget in Höhe von 1.404.747,90 € wird den Schulen direkt im vollem Umfang zur eigens koordinierten Verausgabung bereitgestellt. Die
Verausgabung der Mittel kann an den Schulen sowohl im Haushaltsjahr 2021 und 2022 stattfinden. Gleiches gilt für die Bereitstellung der Mittel an die Ersatzschulen in Höhe von 233.493,00 €. Diese
werden den Ersatzschulen ebenfalls direkt im vollen Umfang bereitgestellt und können im Haushaltsjahr 2021 und 2022 verausgabt werden. Somit wird das komplette Budget der Schulen als
auch
das Budget der Ersatzschulen im Haushaltsjahr 2021 zur Auszahlung gebracht.
Die Bildungsgutscheine in Höhe von 1.404.747,90 € werden laut Vorgabe des MSB zu 50% direkt den Schulen bereitgestellt werden. Somit ergibt sich eine
Auszahlung im Haushaltsjahr 2021 von 702.373,95 €. Die verbleibenden 50% werden durch Beantragungen nach Bedarfslage in 2022 vom Schulträger an die Schulen verteilt. Zuerst müssen jedoch die direkt
bereitgestellten 50% der Schulen verausgabt sein. Zusätzlich ist hierbei zu berücksichtigen, dass die Bezirksregierung Düsseldorf erst im Winter 2021 eine Auflistung von qualifizierten
Trägern bereitstellt und sich somit erst ergibt, welche Träger Bildungsgutscheine verrechnen können.
Über Maßnahmen aus dem Schulträgerbudget in Höhe von 1.872.997,20 € wird aktuell entschieden. Es handelt sich um einen Angebotsmix aus schulischen und
schulübergreifenden Maßnahmen, Maßnahmen durch regionale Träger, Schulen selbst und städtischen Bildungseinrichtungen. Im Haushaltsjahr 2021 werden 694.124,65 € angesetzt.
Übersicht der Verteilung:
Folgende kooperierende Träger im schulischen Kontext wurden aufgerufen, Maßnahmen zur Verwendung des Schulträgerbudgets zu beantragen:
- Akki-Aktion & Kultur mit Kindern e.V
- Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Oberhausen e.V
- AWO-Duisburg e.V
- BDKJ Stadtverband Duisburg
- BTM Musikverlag GmbH
- Bürgerstiftung Duisburg
- Caritasverband
- Deutsche Angestellten-Akademie GmbH
- Deutsches Jugendherbergswerk
- die kurbel
- Duisburger Werkkiste
- DuisburgSport
- Evangelisches Familienbildungswerk
- Förderinstituts für Dyskalkulie
- GfB
- Kath. Gesundheits- und Sozialzentrum GEORGSWERK DUISBURG e.V
- KEFB Duisburg
- Kinder- Jugend- und Familienhilfe Duisburg e.V
- Lebenswelt e.V. in Kooperation mit Globus Ges
- Lichtblick- Familienhilfe Duisburg e.V
- Mabilda Mädchenzentrum
- Naturraum Ruhrgebiet e.V
- Reset
- Soziale Dienste Marxloh
- Stadtsportbund
- Tausche Bildung
- Verein für Kinderhilfe und Jugendarbeit Duisburg e.V
- Zentrum für Integrations- und Migrationsarbeit e.V